
Zum Abschluss meines Nachhaltigkeitsprojekts „Ästhetik und Suffizienz: Vom minimalistischen Design zu bewusstem Konsum“ möchte ich einen tollen Erfolg auf meinem Blog teilen. Your Loving Nature (YLN) gehört im Wettbewerb Design zu den Finalisten um den begehrten Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP). Mit Hilfe der von mir im Projekt umgesetzten Bewerbung konnte sich das Unternehmen gegen eine Vielzahl anderer Unternehmen, Agenturen, Designer*innen, Student*innen und Startups bis ins Spitzenfeld des Wettbewerbs durchsetzen.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Design wurde dieses Jahr erstmalig ausgelobt und prämiert Designlösungen mit Transformationspotenzial. Es freut mich daher besonders, dass der in unserem gemeinsamen Projekt hervorgehobene Designansatz von YLN Anerkennung erfährt. In diesem Ansatz bezieht sich Minimalismus eben nicht nur auf die Form, sondern auch auf das Hinterfragen von Konsumverhalten und Lebensstilen. Die Wirkung einer solchen suffizienzorientierten Designstrategie im Transformationsfeld Gesellschaft konnte gegenüber der DNP-Expertenjury glaubhaft dargestellt werden. Das Unternehmen YLN kann nun mit der Nominierung seine Positionierung als Vorreiter für verantwortungsvolles Design stärken und durch die Nutzung des Finalist-Siegels für Verbraucher*innen kenntlich machen.
Der angestrebte Beitrag des Projekts zu nachhaltiger Entwicklung bewegt sich entlang Ziel 12 der Sustainable Development Goals – nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherzustellen. Bei Beibehaltung der aktuellen Lebensstile würde unser Ressourcenverbrauch im Jahr 2050 das Äquivalent von drei Erden beanspruchen. Eine tragende Rolle hinsichtlich der Minderung des Ressourcenverbrauchs nimmt das Design von Produkten und Dienstleistungen ein. In der Entwurfsphase eines Produktes werden bereits 80 Prozent der Umweltauswirkungen festgelegt (vgl. Liedtke et al. 2019). Zudem können über Design nachhaltige Haltungen und Werte aktiv vermittelt werden (vgl. ebd.).
Während konventionelles Design durch seine Produktentwürfe Lebensstile vorgibt, werden in neuen, unter Transformationsdesign zusammengefassten Ansätzen die Verbraucher*innen zu Mitgestalter*innen (vgl. Liedtke, Welfens & Fink 2016). Insofern kann transformatives Design die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Gestaltbarkeit befriedigen und helfen, „neue sozioökonomische und soziale Werte zu entwickeln, um so ein komplett neues Verständnis von Lebens-, Gesellschafts- und Wirtschaftsstilen zu schaffen“ (Liedtke et al. 2019, S.13). In diesem Sinne ist die von YLN entworfene Kosmetik ein für unsere Gesellschaft relevantes Zukunftskonzept.
Weitere Quellen:
Liedtke, C.; Kühlert, M.; Huber, K.; Baedeker, C. (2019): Transition Design Guide, Design für Nachhaltigkeit. Gestalten für das Heute und Morgen, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (Hrsg.).
Liedtke, C.; Welfens, J.; Fink, H. (2016): Crashkurs Nachhaltigkeit und Design, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie (Hrsg.).